1St. Benedikt Glocke
St.-Pius-Glocke
Johannesglocke    
  


 

Spezialtipp: Die Verneigungen

"Bei den mit einem kleinen Ring ° bezeichneten Worten machen alle mit dem Priester eine Verneigung des Hauptes."
(Schott - Römisches Messbuch.)
Dieses Zitat aus Schott, Bomm oder Volksmeẞbuch meint (dort beim Gloria) mit "alle" nicht etwa nur "alle Ministranten" sondern auch Zelebranten, Klerus, Volk und wohl auch die unsichtbar anwesenden Engel, eben einfach "alle".

Damit Verneigungen aber von "allen" mitvollzogen werden, ist es wünschenswert, daẞ vor allem die fortgeschrittenen Minsitranten, es "dem Volk" vormachen.

Arten der Verneigungen

(Bitte ... wir befinden uns hier auf einer Seite für wirklich fortgeschrittene Minis; alle anderen mögen sich nicht beirren lassen.)

Die lateinischen Begrifflichkeiten sind von Liturgiebuch zu Liturgiebuch verschieden; es gibt also für "Inclinatio ..." keine geregelten Begriffe. Hier wird verwendet:



  • Inclinatio profunda (tiefe Verneigung):
    Man beugt das Haupt und die Schultern tief
    → im Knien beim Gloria Patri im Stufengebet (siehe unten);
    → im Knien nach dem "Orate frates" (siehe unten);
    → im Knien beim Tantum ergo bei "veneremur cernui";
    → im Stehen in der Komplet beim Confiteor




 
  • Inclinatio mediocris (mittlere Verneigung):
    Das Haupt wird deutlich verneigt ohne Verbeugung der Schultern
    → wenn der Priester "Oremus" betet und der Ministrant steht;
    → bei Gloria und Credo (siehe unten);
    → bei Erwähnung der Namens Jesu  (siehe unten)
    Wenn nicht anders erwähnt ist unten mit "Verneigung" stets diese Inclinatio medcris gemeint!



  • Inclinatio simplex (leichte Verneigung):
    Die mäẞige Verneigung des Hauptes ohne Verbeugung der Schultern.
    → beim Namen des Tagesheiligen oder amtierenden Papstes
    → bei Erwähnung des Namens Maria (siehe unten)

     
 

WANN verneigen sich die Ministranten?


Wie alles in der Liturgie gibt es auch bei den Verneigungen eine gewisse Logik, die wir uns im Einzelnen anschauen wollen:

1.) Beim Stufengebet
2.) Beim "Gloria Patri"
3.) Zu den Namen Jesus oder Maria
4.) Während Gloria oder Credo

5.) Zu einer Oration
6.) Beim "Sucipiat" und beim "Gebet über das Volk"
7.) Während der Wandlung
8.) Beim Absitzen
9.) In der Sakristei nach der Hl. Messe

Die Verneigungen von Zeremoniar, Thuriferar und Navicular sind im Ministrantenhandbuch für Fortgeschrittene dort erwähnt.

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Confiteor
 

Verneigungen im Stehen und Knien?


Hauptverneigungen betreffen fast immer nur den stehenden Ministranten.
Knieende Ministranten neigen ihr Haupt üblicherweise nie, auch nicht, wenn der Zelebrant am Altar das Haupt zu neigen hat.
Ausnahmen davon gibt es

  • beim Stufengebet (siehe dort);
  • beim "Oratre frates" während der gesamten Antwort der Ministranten "Sucipiat dominus...";
  • Beim Segen des Zelebranten
    (zu dem selbstverständlich alle knien).
     

Gloria Patri
beim Stufengebet
 

1.) Beim Stufengebet

  •  Beim Stufengebet knieende Ministranten verneigen ihr Haupt beim "Gloria Patri et filio et spiritui Sancto" deutlich, d.h. auch mit den Schultern.
  • Beim Stufengebet stehende Ministranten (Thuriferar, Kreuzträger ...) verneigen ihr Haupt ebenso.
    Die Verneigung endet mit dem "sicut erat".
  • Zu Beginn des "Deus tu conversus vivificabit nos" verneigen knieende Ministranten ihr Haupt ganz leicht, stehende Ministranten machen die Inclinatio mediocirs.
     

Gloria Patri
im Stehen
 

2.) Gloria Patri


In der Liturgie wie der Hl. Messe oder dem Breviergebet wie auch im privaten Gebet, z.B. beim Rosenkranz gilt:

  • Zum "Gloria Patri et filio et spiritui Sancto" verneigen alle stehenden Anwesenden ihr Haupt. Die Verneigung endet mit dem "sicut erat".
  • Knieende Anwesende verneigen ihr Haupt dabei nicht.
    (Ausnahme für Ministranten im Stufengebet siehe dort)

     

Bei Hl. Namen
Vern. Simplex
 

3.) Zum Namen Jesu, Maria oder des Tagesheiligen


In der Liturgie wie der Hl. Messe oder dem Breviergebet wie auch im privaten Gebet, z.B. beim Rosenkranz gilt:

  • Beim Namen "Jesus" (egal ob im Nominativ, Genetiv, Dativ oder Akuusativ) verneigen alle stehenden Anwesenden ihr Haupt zum Altarkreuz hinmit der mittleren Verneigung "Inclinatio mediocris".
  • Beim Namen "Maria", eines der Tagesheiligen oder dem Namen des regiereden Papstes verneigt man das Haupt leicht zum Missale hin "Inclinatio simplex".
    (Ausnahme für "magna acolyhti"(Ministranten die es ganz genau machen möchten): Befindet sich aber an einem hervorragenden Orte des Altares eine Statue oder ein Bild der Mutter Gottes oder des Festheiligen, so erfolgt die Verneigung dorthin.)
  • Die Verneigung endet mit dem darauf folgenden Wort.
  • Knieende Anwesende verneigen ihr Haupt dabei nicht.

     

Gloria / Credo
 

4.) Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei


In Gloria / Credo gehört zu den folgenden Stellen die Inclinatio mediocirs:

Deo: Ehre sei GOTT

adoramus te:
Wir beten Dich an

Gratias:
Wir danken Dir

Jesu: siehe 3.)

suscipe: wir flehen

+ : und am Ende  bekreuzigen sich alle

   

 

Deum: Wir glauben an GOTT

Jesum: siehe 3.)

(et incarnatur est: zum blau markierten Abschnitt knien alle nieder)

et homo factus est: Nur an Weihnachten und am 25. März (Mariä Verkündigung) wird zusätzlich zum "et homo factus" auch der Kopf geneigt.

adoratur:
der ... angebetet wird

+ : und am Ende  bekreuzigen sich alle


Bei Sanctus und Agnus Dei verneigen sich nur stehende Ministranten wie folgt:
  • Ab "Sanctus" bis vor dem "Benedictus";
  • Zum Agnus Dei jeweils beim "nobis" eine Verneigung UND natürlich jeweils das Schlagen der rechten Hand an die Brust "Erbarme Dich unser".
     

Oration
 

5.) Bei Orationen

Eine Oration beginnt bekanntlich mit dem Ruf "Oremus". Es gilt:

  • Zum Wort "Oremus" machen Klerus und (stehende) Ministranten eine Verneigung zum Kreuz hin;
  • Eine Oration endet häufig mit "per Dominum nostrum Jesum Christum" und hier wird gemäẞ 3.) immer wenn das Wort "Jesu" vorkommt die Inclinatio mediocris gemacht.

Knieende Ministranten machen keine Verneigung bei Orationen, auẞer (wir merken, keine Regel ohne Ausnahme) das "Gebet über das Volk", siehe 7.)

     

Sucipiat
 

6.) "Sucipiat" und "Oratio super populum"

Gegen Ende der Opferung spricht der Zelebrant das "Orate frates" welches dann, wenn kein Zeremoniar dient, von/vom Akolyhten knieend mit dem "Sucipiat Dominus ..." beantwortet wird. Hierbei wird das Haupt wie dargestellt duetlich gebeugt.

In der Fasten- und Passionszeit gibt es bei den Schluẞgebeten an Wochentagen (also NICHT an Sonntagen) das "Gebet über das Volk". Die Oration beginnt mit "Oremus - Humiliate capita vestra" (Beuget in Demut euer Haupt).

Hierzu müssen - auch in einem gesungenen Amt - alle Ministranten (das Volk ebenso) knien und ihr Haupt deutlich beugen.


     

Wandlung
 

7.) Während der Wandlung


Nach der Wandlung des Hl. Brotes macht der Zelebrant eine Kniebeuge. Dazu machen alle Ministranten eine Verneigung.
Im Anschluẞ wird die Hl. Hostie erhoben; Kopf und Blick der Ministranten sind auf die Hl. Hostie zu richten.
Dem folgt eine weitere Kniebeuge des Zelebranten zu der die Ministranten wieder ihren Kopf neigen.

Die Wandlung des Hl. Blutes erfolgt ebenso.

     

Verneigung
zum Zelebranten
 

8.) Beim Absitzen


Im nicht levitierten Amt optional zu Gloria oder Credo sowie bei besonderen Gelegenheiten begleiten Ministranten den Zelebranten zu seiner Sedilie (Sitzplatz) um danach selber abzusitzen.

Begleitung des Zelebranten
Der Zelebrant wird zur Sedilie begleitet, dort hilft man ihm beim Absitzen (Kasel über den Stuhl hängen),  ein Ministrant (üblicherweise der Zeremoniar) nimmt (wenn vorhanden) das Birett entgegen und danach verneigen sich die um den Zelebranten stehenden Ministranten zu demselben mit mittlerer Verneigung und begeben sich sodann auf die ihnen zugewiesenen Plätze.

Absitzen der Ministranten
An ihren Plätzen angekommen verneigen sich die Ministranten zueinander ebenso mit mittlerer Verneigung und setzen sich erst dann auf ihre Plätze.
Nach dem Aufstehen finden keine Verneigungen statt.

     

In Sakristei
 

9.) In der Sakristei nach der Liturgie


In der Sakristei stellen sich nach der Liturgie alle Ministranten zum Sakristeikreuz hin auf und verneigen sich gemeinsam zum Kreuz mit mittlerer Verneigung. *
Danach verneigen sich alle (wieder mit mittlerer Verneigung) zum Zelebranten hin und einer der Ministranten (wenn vorhanden der Zeremoniar) spricht das "Jube Domne benedicere" (Herr gib den Segen) um dann - ohne Verneigung - knieend den Ministrantensegen zu empfangen.

*An der mit * bezeichneten Stelle sprechen manche Zelebranten
- "Deo gratias"; es antworten die Minis ohne Verneigung "proficeat";
- andere sprechen "proficeat" und die Minis antworten "Deo gratias".

     
   
 



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